Nein, anders als die Überschrift vielleicht vermuten lässt hängen die beiden nicht zusammen. Das Festival war sehr friedlich und hat den Arztbesuch nicht nötig gemacht ;)
Danach kam dann noch eine Gruppe von 'playwrights', die Musik für Theaterstücke wie "My Mother's Lesbian Jewish Wiccan Wedding" schreiben ...
Während dieses Auftritts haben wir die location gewechselt und sind in 'The Black Swan' gegangen, wo gerade ein etwas seltsamer Typ den Blues sang, gefolgt von drei sehr versierten Gitarristen, die unter dem Titel "Fingerstyle Frenzy" auftraten. Amelie hat mich dann verlassen und ich habe auf 'Erin Hill and Her Psychedelic Harp' gewartet. War nicht so richtig toll, ich fand die Frau etwas creepy und ich nehm ihr das Lächeln nicht so ganz ab ... (meiner Meinung nach hat sie etwas vom Grinch, ihr könnt euch ja mal Fotos anschauen ;) ... http://www.erinhill.com/) Aber Harfe spielen kann sie, das muss man ihr lassen und ich mag Harfe :)
Die zwei älteren Herren, die sich in der Zwischenzeit an meinen Tisch gesellt hatten, waren gar nicht von ihr überzeugt ("Don't judge our music by this!" "It's Las Vegas come to the Black Swan"). Dafür haben sie mir eine Bier-Empfehlung für meinen boyfriend genannt, nachdem sie erstmal meinten, wenn ich aus Deutschland käme wäre das aber sicher schwer mit dem Bier hier ... Durch die beiden netten Herren aus dem Black Swan habe ich auch erfahren, dass im Dora Keogh Pub auf der Danforth Avenue regelmäßig Irish Sessions stattfinden ... ich weiß, wo ich demnächst Donnerstag oder Samstag mal hingehe ...
In der Mambo Lounge saß übrigens eine Frau neben uns, die uns nach einiger Zeit auf Deutsch ansprach und sich sehr freute Deutsch zu hören, weil ihre Mutter aus Bremen kommt ... sowas in der Art ist mir auch schon mit dem Typen passiert, der unicef-Spenden wollte und mich auf Deutsch ansprach, nachdem ich mich als Deutsche enttarnt hatte und mir erzählte er hätte ein Jahr in Freiburg studiert ...
Soviel zum Festival, es waren auf jeden Fall unterhaltsame 5 Stunden, die ich dort verbracht habe :)
Jetzt zum Arztbesuch, der war heute und resultiert aus meiner immer noch andauernden Blasenentzündung. Nachdem ich von Kolleginnen und meiner Vermieterin schon einiges Negative über das kanadische Gesundheitssystem gehört habe, war ich dann in der Albany Walk-In-Clinic an der Broadview Avenue, die trotz Family Day auf hatte. Abgesehen davon, dass ich die mich umgebenden, größtenteils mit Mundschutz versehenen Patienten etwas beängstigend fand, lief das Ganze recht gut. Ich kam relativ schnell dran, bekam ohne viel Aufhebens oder Überprüfen, ob die Blasenentzündung überhaupt durch Bakterien verursacht ist (we don't have a laboratory here and since you've already taken antibiotics ...) sofort das Standard-Antibiotikum verschrieben. Macht dann bitte 64$. Vor allem die eine Sprechstundenhilfe war dafür sehr nett und gut gelaunt ...
Auf das Medikament (weitere 23$) musste ich dann in der Apotheke nebenan auch nur eine halbe Stunde warten ... ein bisschen Sehnsucht nach Deutschland könnte man da schon bekommen, oder? ;)
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