Mittwoch, 9. Februar 2011

Everyday Life


Ich versuche jetzt wieder ein bisschen regelmäßiger zu schreiben, wie man sieht :)

Heute war ich wieder im Underground unterwegs – wie auch in den letzten beiden Tagen. Wir – also die BKD (Bildungskooperation Deutsch) sollen Trostpreise an sieben Schulen in Kanada verschicken, die beim Award of Excellence 2010 teilgenommen haben. Die Materialien habe ich letzten Freitag schön zusammengesucht: 1 DVD, 1 CD, 1 Buch, Poster, Broschüren, Postkarten, Buttons etc. Das Ganze muss natürlich irgendwie verpackt werden, also mussten Kartons und mailing tubes her. Normalerweise ist dafür Jonathan – unser Hausmeister zuständig (ich habe glaube ich mal irgendwann behauptet der Teilzeit-Praktikant hieße Jonathan, der heißt aber Ian - das habe ich in der anfänglichen Namenflut am ersten Tag etwas durcheinandergebracht). Der hatte aber bis heute Urlaub, also durfte ich mit der Grand&Toy-Karte bewaffnet einkaufen gehen. Die Wegbeschreibung von Ruth und Kolleginnen hab ich nicht so ganz verstanden, den Laden aber interessanterweise doch sofort gefunden. Da soll noch mal jemand was von wegen Frauen und Orientierungssinn sagen! In dem Laden stellte sich dann heraus, dass meine ‚Großbestellung‘ von 7 mailing tubes und 7 kleinen mailing boxes den Laden überforderte (man sollte vielleicht dazu sagen, dass Grand&Toy eine recht große Kette ist). Ich konnte 1 tube erstehen und wurde dann – nach mehrminütigem Anruf der Angestellten – zur nächsten Filiale im Toronto Dominion Centre geschickt (ich war gerade im Sunlife Centre), in dem tatsächlich noch weitere 5 tubes, sowie 8 mittelgroße boxes vorrätig waren. Die 7. tube habe ich dann noch bestellt. In dem anderen Laden habe ich die tubes gekauft, die boxes erschienen mir zu groß, ich hab eine kleine mitgenommen, später angerufen, davon noch 6 bestellt, bin sie gestern abholen gegangen, wollte auch die letzte tube holen, die war noch nicht da, ich hab sie heute geholt. Bei mir habe ich dann gedacht: der arme Jonathan, der muss die ganzen Dinger dann gefüllt zur Post bringen, bis mir auffiel ... moment ... Jonathan ist ja gar nicht da ... Inzwischen hat sich das Ganze jetzt aber doch so lang hinausgezögert, das der Versand erst morgen erfolgt. Ich werde ihm aber wohl trotzdem helfen ...

Mailing boxes and tubes - finally 7 each and packed

Ich möchte wirklich behaupten, dass ich mich jetzt relativ gut  im Underground auskenne, heute habe ich es dann auch tatsächlich gewagt meine Einkäufe dort unten zu erledigen und nicht wie sonst bei Foodland an der Pape Station oder Marcellis hier um die Ecke. 
Apropos Einkaufen: das Bulk Food Emporium ist auch ein ziemlich cooler Laden. Relativ klein, aber überall an den Wänden stehen Behälter mit allem möglichen Zeug – getrocknete Früchte, Nudeln, Reis, Mehl, Müsli … und man kann sich alles selber in Tüten abfüllen. Die Preise sind dabei deutlich besser als im Supermarkt und ich habe auch endlich Gemüsebrühe-Pulver gefunden. Bisher hatte ich die nur fertig in Tetra-Paks entdeckt.

Wo ich grad über Essen spreche: auf vegetarische Bedürfnisse ist man hier ziemlich gut eingestellt. Ich probiere gerade Yves Vegetarian Slices durch – Ham, Turkey, ab morgen Bologna und es schmeckt wirklich gut. Bei den Veggie Dogs hab ich mich leider vergriffen und die Chili-Variante erwischt, aber davon abgesehen schmecken sie auch nicht schlecht (auch wenn sie im Vergleich mit meinen deutschen Reformhaus-Würstchen nicht bestehen können ;) ). Soja kann man auch in vielen Variationen kaufen, aber daran hab ich mich noch nicht versucht … Übrigens habe ich aus der Not geboren (die Blase …) meine Affinität ( ;) ) zu getrockneten Cranberries entdeckt. Die sind zwar gezuckert (anders könnte man sie wohl auch nicht essen – habt ihr schonmal Cranberry-Saft getrunken? Ich inzwischen schon …) und haben 130 Kalorien auf 40g, sind aber auch einfach total lecker …

Alles in allem hat sich alles sehr gut eingespielt. Ich kenne mich immer besser aus, fahre U-Bahn fast im Schlaf (auch wenn mich das Feierabendgedränge wohl bis zum Schluss nerven wird, vor allem weil man sich dann in einem Daunenmantel halbtot schwitzt).
Ich habe ein Konto bei der BMO (Bank of Montreal), die ich wirklich empfehlen kann. Die Mitarbeiterin war total nett, ich habe ein Studentenkonto ohne Gebühren, gestern kam per Post eine Studenten-Rabattkarte …
Ich habe einen kanadischen Standard-Radiosender (in der Küche steht ein altes Riesenmonstrum von einem Radio): Boom 97.3 – Toronto’s Greatest Hits, wo hauptsächlich Titel aus den 70/80ern gespielt werden (manchmal höre ich auch CHFI Toronto's Lite Favourites – wenn die Musik zur Abwechslung etwas more recent sein darf ;) ). 

das hab ich extra grad noch schnell unten gemacht, damit ihr in dem langen Text auch ein paar Bildchen zum Gucken habt

Ruth nennt mich ‚Kind‘ (‚das hat nichts mit deinem Alter zu tun, das ist Sympathiefaktor‘) und verlässt sich auf mich, dass ich ihr um 16:15h bescheid sage, damit sie nicht ihren Zug verpasst oder ‚wie ein aufgeschrecktes Huhn‘ (ihre Worte) losrennen muss. Es macht wirklich viel Spaß mit ihr zusammen zu arbeiten und sie will mich auch überall hin mitnehmen – PASCH-Vorstellung in zwei Wochen, Hans Hase im März … morgen gibt es auch den zweiten Teacher-Newsletter aus meiner Hand :).

Und … ich habe meinen ersten Brief hier bekommen und mich total gefreut, auch wenn ich ihn erst am Montag aufmachen darf … (vermutlich wisst ihr jetzt auch von wem ;) ). Post braucht nach dieser ersten Erfahrung von Deutschland übrigens ungefähr 6 Tage – nur falls irgendjemand den Drang verspürt mir ebenfalls zu schreiben – Adresse gibt’s auf Anfrage gern.

Nun gut, ich glaube ich hatte noch mehr Sachen im Kopf, die ich erzählen wollte, aber das kann ich ja auch morgen oder übermorgen oder sonstwann tun, falls es mir wieder einfällt :)
Jetzt mach ich mir erstmal die erste selbstgekochte Linsensuppe meines Lebens warm (gestern gemacht). Natürlich schmeckt sie! :)

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