Montag, 21. Februar 2011

Ein Festival und ein Arztbesuch

Nein, anders als die Überschrift vielleicht vermuten lässt hängen die beiden nicht zusammen. Das Festival war sehr friedlich und hat den Arztbesuch nicht nötig gemacht ;)

Ich weiß nicht, wo im Internet ich es entdeckt habe, jedenfalls bin ich auf das Winter Folk Festival (http://www.abetterworld.ca/) gestoßen, das dieses Wochenende stattgefunden hat. Gestern bin ich dann mit Amelie hingegangen und wir haben uns zuerst in der Mambo Lounge und dann im Black Swan verschiedene Musiker angehört. Der erste war Peter Wildman, der witzige, aber doch sehr sarkastische Stücke schreibt, in denen er Eltern zu Wort kommen lässt, die ihr Kind nicht lieb haben "Mummy and I don't love you ..." oder beschreibt, wie er eine Katze überfahren hat "The Cat Went Squish" (wen es interessiert kann es hier anhören http://www.peterwildman.com/index.cfm?pagepath=Music&id=29740). Wir haben auf jeden Fall viel gelacht, während wir gemütlich Tee, Latte und Wasser getrunken haben (Leitungswasser kann man hier übrigens umsonst bestellen). Nach Peter Wildman übernahm Paul Langille die "Bühne" (eine Ecke vorne in der recht kleinen Bar). Der Mann hat's drauf, auch wenn Amelie und ich nach einigem überlegen, welches Lied es denn nun ist entlarven konnten, dass die Melodie von "Words Like Adore" (http://www.myspace.com/paullangille) verdächtig nach "Always on my mind" (http://www.youtube.com/watch?v=n2aMaMkDwTA) von den Pet Shop Boys klingt ... Mein persönlich Favorit von ihm war ja das Lied vom Teddy Bear Picknick, das ich euch auch nicht vorenthalten will (angeblich hat er es nach durchzechter Nacht in einem Workshop für Kinder (die er angeblich nicht mag "Kids are like cats. The less you like them the more they're all over you") um 10am ("and by the look of me you can tell I'm a morning person ...") gesungen ...) Das Video an sich ist uninteressant, die Kellnerin ist reingelaufen etc. es geht ums Lied.



Danach kam dann noch eine Gruppe von 'playwrights', die Musik für Theaterstücke wie "My Mother's Lesbian Jewish Wiccan Wedding" schreiben ...

Während dieses Auftritts haben wir die location gewechselt und sind in 'The Black Swan' gegangen, wo gerade ein etwas seltsamer Typ den Blues sang, gefolgt von drei sehr versierten Gitarristen, die unter dem Titel "Fingerstyle Frenzy" auftraten. Amelie hat mich dann verlassen und ich habe auf 'Erin Hill and Her Psychedelic Harp' gewartet. War nicht so richtig toll, ich fand die Frau etwas creepy und ich nehm ihr das Lächeln nicht so ganz ab ... (meiner Meinung nach hat sie etwas vom Grinch, ihr könnt euch ja mal Fotos anschauen ;) ... http://www.erinhill.com/) Aber Harfe spielen kann sie, das muss man ihr lassen und ich mag Harfe :)
Die zwei älteren Herren, die sich in der Zwischenzeit an meinen Tisch gesellt hatten, waren gar nicht von ihr überzeugt ("Don't judge our music by this!" "It's Las Vegas come to the Black Swan"). Dafür haben sie mir eine Bier-Empfehlung für meinen boyfriend genannt, nachdem sie erstmal meinten, wenn ich aus Deutschland käme wäre das aber sicher schwer mit dem Bier hier ... 
Durch die beiden netten Herren aus dem Black Swan habe ich auch erfahren, dass im Dora Keogh Pub auf der Danforth Avenue regelmäßig Irish Sessions stattfinden ... ich weiß, wo ich demnächst Donnerstag oder Samstag mal hingehe ...

In der Mambo Lounge saß übrigens eine Frau neben uns, die uns nach einiger Zeit auf Deutsch ansprach und sich sehr freute Deutsch zu hören, weil ihre Mutter aus Bremen kommt ... sowas in der Art ist mir auch schon mit dem Typen passiert, der unicef-Spenden wollte und mich auf Deutsch ansprach, nachdem ich mich als Deutsche enttarnt hatte und mir erzählte er hätte ein Jahr in Freiburg studiert ...
Soviel zum Festival, es waren auf jeden Fall unterhaltsame 5 Stunden, die ich dort verbracht habe :)

Jetzt zum Arztbesuch, der war heute und resultiert aus meiner immer noch andauernden Blasenentzündung. Nachdem ich von Kolleginnen und meiner Vermieterin schon einiges Negative über das kanadische Gesundheitssystem gehört habe, war ich dann in der Albany Walk-In-Clinic an der Broadview Avenue, die trotz Family Day auf hatte. Abgesehen davon, dass ich die mich umgebenden, größtenteils mit Mundschutz versehenen Patienten etwas beängstigend fand, lief das Ganze recht gut. Ich kam relativ schnell dran, bekam ohne viel Aufhebens oder Überprüfen, ob die Blasenentzündung überhaupt durch Bakterien verursacht ist (we don't have a laboratory here and since you've already taken antibiotics ...) sofort das Standard-Antibiotikum verschrieben. Macht dann bitte 64$. Vor allem die eine Sprechstundenhilfe war dafür sehr nett und gut gelaunt ...
Auf das Medikament (weitere 23$) musste ich dann in der Apotheke nebenan auch nur eine halbe Stunde warten ... ein bisschen Sehnsucht nach Deutschland könnte man da schon bekommen, oder? ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen