Sonntag, 6. Februar 2011

News - Update ... oder so :)


Soo … nach mehrfacher Beschwerde, warum es denn seit zwei Wochen keinen neuen Eintrag gibt, gibt es ihn jetzt :)

Drei Wochen sind vergangen, seit ich mich in den Flieger gesetzt hab, um nach Kanada zu reisen und ich muss sagen, die Zeit ist wirklich schnell vergangen bisher, ¼ des Praktikums ist bereits rum …

Mal überlegen, was in den letzten zwei Wochen so passiert ist …

In der Woche passiert nicht so viel Spannendes, der normale Arbeitsalltag eben. Ich recherchiere, schreibe, bearbeite, trinke Tee, quatsche mit Ruth oder Hannah oder Amelie … Die Atmosphäre im Institut ist wirklich gut und gehe jeden Morgen gerne hin.

Letztes Wochenende habe ich dann auch angefangen mir mal die Stadt anzuschauen. Nachdem die Verabredung mit Amelie am nicht vorhandenen Internet gescheitert ist, haben wir unabhängig voneinander den gleichen Teil von Toronto erkundet – China Town und Kensington. China Town fand ich nicht so spannend, abgesehen von einigen mehr oder weniger kuriosen oder ekligen Waren (witzigerweise haben Amelie und ich beide die getrockneten kleinen Fische und Krabben fotografiert …). Aber es war schon interessant plötzlich fast nur noch von Asiaten umgeben zu sein und nur noch chinesische Zeichen zu ‚lesen‘. 

mmh ... ?

Hinter (das heißt westlich von) China Town liegt Kensington (wem der Name bekannt vorkommt: jap, das gibt es auch in London). Da hat es mir wirklich gut gefallen. Das Viertel ist recht klein und alternativ (ähnlich wie in London) und man hat nicht das Gefühl noch in einer Großstadt zu sein. Ich habe dort auch schon zwei Käseläden sowie mehrere vegetarische Restaurants entdeckt, ich werde also sicher nicht zum letzten Mal da gewesen sein.


Sonntag waren Amelie und ich dann bei Hannah eingeladen. Sie wohnt zu Fuß etwa eine halbe Stunde südlich von mir und hat einen ‚clothing exchange‘ organisiert. Das Konzept ist super, ihr könnt euch schon mal darauf einstellen, dass ich sowas auch veranstalten werde, wenn ich wieder da bin.
Die Idee ist folgende: man lädt seine Freundinnen ein, es gibt leckeres Snacks, Schokoladenfondue, Getränke und jeder bringt Klamotten mit, die er nicht mehr haben will. Diese werden dann in einem Zimmer ausgekippt, bilden einen riesen Haufen und auf ‚los‘ fängt jede an zu wühlen und legt die Kleider, die ihr gefallen hinter sich. Dann wird alles anprobiert, herumgetauscht, präsentiert … am Ende zeigt jeder sein Lieblingsteil und diejenige der es gehört hat meldet sich. Alle Kleider, die niemand haben will werden in Tüten gepackt und einer wohltätigen Organisation gespendet, hier dem Women Shelter (14 Tüten sind übrig geblieben). Das war wirklich ein sehr schöner und lustiger Nachmittag. Auch wenn ich nichts an Kleidung beizusteuern hatte, kam ich mit einer gut gefüllten Stofftasche zurück. 4 T-Shirts, 2 Kleider, 4 Pullis, 1 Gürtel, 2 Ketten, Ohrringe, 1 Sonnenbrille … und das alles umsonst. Ich habe zwar keine Ahnung, was ich mit den ganzen Sachen machen soll, wenn ich hier mit dem Praktikum fertig bin (wahrscheinlich werde ich sie einfach in einem großen Karton nach Hause schicken), aber es ist schön sie jetzt zu haben …

Apropos nach dem Praktikum: die Planungen für diese Zeit laufen auf Hochtouren. Ab dem 2.4. bin ich nicht mehr allein hier und ab dem 9.4. beginnt dann bis Ende Juli eine wundervolle Kanadarundreise mit Rucksack, Zelt und Domi :) Daher auch das Klamotten-Problem. Auf so einer Tour ist natürlich Minimalgepäck angesagt, vor allem wenn's dann durch die National Parks oder den Trans Canada Trail langgeht. Ich freue mich schon total darauf und ich denke in 4 Monaten hat man auch viel Zeit das Land mit all seinen Facetten wirklich kennenzulernen. Bis dahin kenn ich ja hauptsächlich den Großstadt-Aspekt.

Letzte Woche Donnerstag war ich dann mit Amelie, Hannah und zwei ihrer Freundinnen bei einem Vortrag in der Uni. Der Freund von der einen Freundin studiert Astrophysik, war mit einer astrologischen Expedition in der Antarktis und hat davon berichtet:  http://www1.astro.utoronto.ca/~gasa/public_talk/iWeb/Entries/2011/2/astronomy_from_antarctica.php. Danach konnte man noch in den 15. Stock fahren und durch das Teleskop Sirius betrachten. Vom Balkon im 14. Stock konnte ich tolle Fotos von der Toronto-Skyline by night machen, obwohl mir dabei meine Hände fast abgefroren sind und der Wind einige Bilder verwackelt hat …


Danach waren wir dann noch im Mini-Planetarium der Universität, obwohl man dafür eigentlich Anmeldungen haben musste (die wir nicht hatten), aber Juan hatte einen Schlüssel.

Auf dem Weg zur Uni - ich bin vom Institut aus gelaufen (etwa 30 min zu Fuß) war ich übrigens das erste Mal bei Tim Hortons. Wem das nichts sagt - keine Sorge: ich habe auch nachgefragt, als Eva und Laura den Namen in einem Gespräch erwähnt haben. Ich erntete zunächst Stille und ungläubige Blicke, bis die beiden dann sagten, dass diese Frage in etwa der Frage  "Was ist eine Bäckerei?" in Deutschland gleichkäme. Also habe ich auch diese Bildungslücke gefüllt, eine large hot chocolate getrunken und einen caramel chocolate Muffin gegessen, während ich aufgetaut bin und gewartet habe, dass die Zeit bis zum Vortrag im Astronomy Department vergeht. Mir war übrigens schlecht nach diesem Menü ... Zuckerschock vermute ich ;)


Gestern war ich dann mit Amelie im Eaton Centre shoppen und obwohl ich nichts brauchte und eigentlich auch nichts kaufen wollte, besitze ich jetzt eine Hose mehr … aber hey, sie ist wirklich schön, evening blue Cord und war auch runtergesetzt … 29,49€ … also ich bin glücklich mit ihr :D Amelie hat auch eine schöne Hose und Winterstiefel gefunden, insgesamt also ein erfolgreicher Tag, mit Ausklang bei Starbucks.

Gut, ich bekomme langsam Hunger und werde wohl mal kochen gehen. Danach gucke ich dann vermutlich FC Venus, ein Film, den mir Ruth ausgeliehen hat, weil sie ihn so lustig fand.

Morgen starte ich dann in meine 4. Woche, schreibe den Februar-Newsletter fertig und bearbeite mit Nidhi die ‚StepIntoGerman‘-Homepage (es gibt bisher nur eine US-Version, die wir jetzt kanadisieren).

Ach, da fällt mir grad noch der Instituts-Spaziergang ein. Es wurde nämlich eingeführt, dass einmal im Monat alle Mitarbeiter zusammen in der Mittagspause spazieren gehen. Das haben wir dann vorletzten Donnerstag zum ersten Mal gemacht. Spazieren gegangen sind wir weniger – etwa eine Viertelstunde – dann waren wir bei Starbucks, haben auf Kosten von Frau Griegoschewski Kakao getrunken und jeder hat von seinen Wildnis-Abenteuern erzählt. Dazu gehörten unter anderem Begegnungen mit Bären, nächtliche Zelt- oder Campingplatzsuche … wirklich eine unterhaltsame, schöne Mittagspause. Und am Montag waren Amelie und ich zum Essen mit Frau Griegoschewski eingeladen – Indisch.

Jetzt ist aber wirklich Schluss. Ich hoffe, die Länge des Textes ist ein Ausgleich für die 2 Wochen ohne Eintrag und ihr habt Spaß beim Lesen.

Bis zum nächsten Mal :)
so laufe ich hier - kältegeschützt - herum

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