Freitag, 13. Mai 2011

Montag, 9. Mai - Samstag, 14. Mai, Port Renfrew; Victoria

Eintrag aus: Ocean Island Hostel Victoria 

9.5.2011
Victoria nach Port Renfrew, Camping in Port Renfrew am Strand

Um 11h war Checkout, wir haben zwei 1$-Tueten mit Kram, den wir auf dem Trail nicht brauchen im Hostel in den Keller gestellt, kostet 1$ pro Stueck pro Tag. Dann sind wir noch fuer eine Stunde ins Internet, bevor wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle nach Sooke gemacht haben.
Die Fahrplaene waren etwas verwirrend, aber Dank einer Brieftraegerin, die auch nach Sooke fuhr, haben wir den richtigen Bus gefunden, ueber Langford nach Sooke. In Soke haben wir gegen 15.30h nach einer knappen Stunde Fahrt bei Stoney's Mittag gegessen. Da von Sooke abgesehen vom vollkommen ueberteuerten West Coast Trail Express (55$ per person) kein Bus weiterfaehrt, mussten wir trampen. Nach kurzer Zeit hat uns Brent, urspruenglich aus Toronto, heute hier Busfahrer, seine Frau hat deutsche Vorfahren, die irgendwann im 18. Jahrhundert mit einem der ersten Schiffe ruebergekommen sind ... Er hat erzaehlt, dass er auch schon in Alberta in den Waeldern gearbeitet hat und ich hab ihn nach Baerenerlebnissen gefragt. Einmal hat er eine Mutter mit Jungen ueberrascht und ist nur Dank seines Hundes, der sich dem angreifenden Baeren in den Weg gestellt und mit ihm gekaempft hat, mit dem Schrecken davon gekommen.  Er hat uns in der Naehe von French Beach abgesetzt und nur wenig spaeter wurden wir von einer Mutter mit Sohn in einem Minivan ohne Ruecksitze mitgenommen. Da sie nach Port Renfrew fuhren, haben wir uns kurzfristig entschieden bis dort mitzufahren und den Trail von Nord nach Sued zu laufen, nicht umgekehrt wie geplant. Praktischerweise arbeitet die Frau, die uns mitgenommen hat auf dem Camping Ground und konnte uns an Ort und Stelle absetzen.
Auf dem Weg haben wir unsere ersten 2 Baeren gesehen. Kurz hintereinander sassen sie von vorbeifahrenden Autos ungeruehrt am Strassenrand und frassen.

Der Campingplatz liegt direkt am Strand, wir sind die einzigen Camper. Nachdem wir uns einen geeigneten Platz ausgesucht hatten, hat Domi das Zelt aufgebaut, waehrend ich am Fluss 4 Liter Wasser gefiltert habe.
Sachen verstauen, Essen hochbinden, Photos am Strand (leider ist es bewoelkt, windig und kalt), Chips und Bier als Abendessen, dann ins Zelt, Tagebuch schreiben.


Am Strand haben wir beobachten koennen, wie sich ein Bussard (oder sowas in der Art) nach einigem Kreisen ploetzlich ins Meer stuerzte, mit Beute wieder auftauchte und davonflog.
Inzwischen sind noch irgendwelche komischen lauten Typen angekommen, die ein grosses Feuer gemacht haben und laut schlechte Musik hoeren. Gleich wird geschlafen, ich hoffe, die um meine Isomatte gewickelte Rettungsdecke aus dem MEC bringt was und ich frier nicht wieder.


10.5.2011
Juan de Fuca Trail, Port Renfrew - Payzent Creek ca. 12,5km
Dominik ist zuerst aufgestanden und Milch suchen gegangen. Hat er zwar nicht gefunden, weil der Laden noch zu hatte, dafuer hat er zwei lustige Strassenarbeiter getroffen, die ihn zum Store gefahren haben.
Zelt feucht abgebaut (Nieselregen), zusammengepackt und in Richtung Juan de Fuca Trail aufgemacht. Auf dem Weg waren wir im Laden und haben noch Brot und Snacks gekauft. Gegen 13h waren wir noch Fries essen (komischer Geschmack) und gegen 14h haben wir uns dann wirklich auf den Trail von Botanical Beach nach Payzant Creek aufgemacht, wo der erste Campingplatz Richtung Sueden ist.

Ausgeruestet mit Wanderstoecken, Bearbell, 2 Coladosen an einer Schnur (Tipp der Strassenarbeiter) und jeweils einem Taschenmesser waren wir auf eventuelles Getier vorbereitet, haben aber nichts gesehen. Der erste Teilabschnitt ist gut 10km lang. Riesige Red Fir Trees, Farn, Skunk Cabbage (fressen Black Bears gern), Regenwaldlandschaft. Der Weg geht auf und ab, ueber Wurzeln, Baumstaemme, Holzbruecken, und durch viel Schlamm. Die Wanderstoecke sind wirklich hilfreich. Bewertet ist dieser Teil als "moderate", aber mit Rucksack schon anstrengend, gerade der letzte Kilometer war fuer mich schwer und ich war ziemlich fertig, als wir endlich am Campingplatz waren. Insgesamt ca. 14km gelaufen.




Der Platz bestand aus einzelnen Campsites auf verschiedenen Ebenen, von denen wir uns einen ausgesucht (den 2. vom Weg aus) und unser Zelt aufgeschlagen haben. Mir wurde schlecht, Essen in den Baerencontainer und schlafen ohne Abendessen. Um kurz nach 19h lagen wir im Zelt.

11.5.2011
Mieses Wetter, Dauerregen, Payzent Creek - Port Renfrew, West Coast Trail Motel
Nach einer unruhigen, regnerischen Nacht stehen wir gegen 12h auf, um ein wenig zu essen, weil der Regen gerade ein wenig nachlaesst. Es gibt keinen Unterstand, kochen im Zelt geht wegen der Tiere nicht, also nur schnell ein wenig Brot und Muesliriegel runterschlingen.
Ueberlegung: hier bleiben? weiter? zurueck? Wieder ins Zelt, mir wird wieder schlecht.
Gegen 14.30h entscheiden wir uns einzupacken und zurueck nach Port Renfrew ins Hotel zu gehen. Der Weg ist vor allem fuer mich anstrengender als der Hinweg - mir ist schlecht und die Muskeln schmerzen ein wenig vom Vortag. Am liebsten wuerde ich mich einfach hinsetzen und da bleiben, aber das geht nicht, wir sind mitten im Wald, im Umkreis von mehreren Kilometern ist niemand. Also weiter, 7km Trail. Domi macht sich gut als Motivator, auch wenn ich weiss, dass es eigentlich noch weit ist. Durch den Regen sind die Wege noch mehr ueberflutet und schlammig, die Holzbalken und Baumstaemme noch rutschiger. An zwei Stellen musste man Baeche ueberqueren, die jetzt viel breiter und wilder sind.

Warum ist der verdammte Botanical Beach so lang? Und dann muss man vom Trailende immer noch einige Kilometer zum Motel laufen. Auf dem Hinweg kam mir das nicht so weit vor.

Gegen 19h sind wir endlich zurueck und checken im West Coast Trail Motel ein. Nasse Sachen auspacken und aufhaengen, Waesche machen, warm duschen und dann gemuetlich im Bett fernsehen. Zum Glueck sind wir zurueck gegangen.


12.5.2011
Tag im Motel
Motel um einen Tag verlaengert, es regnet. Fernsehen, essen, entspannen, faul sein. Domi geht zum Supermarkt einkaufen. Abendessen im Port Renfrew Hotel. Photos von Kolibris. Packen. Schlafen.



13.5.2011
Von Port Renfrew nach Sooke getrampt (Ladeflaeche Umzugswagen), Bus Sooke - Victoria, Victoria im Ocean Island Hostel eingecheckt
Der Wecker klingelt um 6.30h, damit wir um 8h losgehen koennen zum Hitchhiken (wie es der Motelbetreiber Domi empfohlen hatte.)
Gefruehstueckt, gepackt und auf den Weg Richtung Dorf gemacht (2km).
Der erste Pick Up nimmt uns einige 100m bis zur grossen Kreuzung mit - warten bis einer der 300 Einwohner von Port Renfrew oder ein Besucher sich nach Sooke oder noch besser Victoria aufmacht. Nach etwa 1 1/2h mit Flummi spielen und Muecken verscheuchen haelt ein Moebeltransporter, der nach Victoria faehrt und uns bei seinem Hund im leeren Laderaum mitfahren laesst. Wir fahren bis Sooke mit, wo die 2 Fahrer einen Freund besuchen, von da aus nehmen wir den Bus nach Victoria. Eine knappe Stunde warten, ohne Kaffee oder Smoothie, weil in Sooke der Strom aufgefallen ist und deshalb alle Laeden geschlossen haben.
Busabfahrt 11.38h. Einchecken wieder im Ocean Island Backpackers Inn gegen 13h, gegen 14h koennen wir auf's Zimmer.
2 Tueten Fertignudeln kochen und essen, das Zeug muss weg.
Abends mit Live-Musik in der hosteleigenen Lounge.

14.5.2011
Kajak gefahren, Yukon planen
Gegen 11h aufgestanden, Fruehstueck und Internet.
Gegen 13.30h fuer 2 Stunden ein Doppel-Glasfaserkajak gemietet und durch den Hafen und in die andere Richtung gepaddelt. Es ist zwar bewoelkt aber relativ warm und ab und zu kommt die Sonne durch. Seehunde neben dem Kajak und am Ufer.



Zurueck ins Hostel und Pizza
essen. Wieder ins Internet, die Tour in den Yukon planen. Kompliziert.

Morgen zurueck nach Vancouver, diesmal von Victoria nach Tsawwassen.

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