Sonntag, 12. Juni 2011

Samstag, 28. Mai - Mittwoch, 1. Juni, Edmonton

28.5.2011
Wir wachen von Autos umringt auf, aber scheinbar stoert es niemanden, dass wir hier uebernachtet haben.
Wir fahren Richtung Downtown Edmonton. Auf dem Weg entdecken wir einen Wegweiser zur West Edmonton Mall, der groessten Mall in Kanada. Wir fahren hin.
Die Mall ist riesig und wirklich verrückt. Man könnte darin locker mehrere Tage verbringen und hätte wahrscheinlich noch nicht alles gesehen. Wir begnügen uns mit einigen Stunden, dann haben wir genug vom Konsum. Es gibt mehrere Foodcourts, eine Eisbahn, ein Schwimmbad, Achterbahnen, einen Kletterparkour, ein Seehundbecken - irgendwie kommt es uns übertrieben vor.

In der Zoohandlung kann man Igel kaufen (Regular 299,95$, Albino 199,95$) und für Welpen ist "financing available". Na klar: ihr habt grad kein Geld für einen Hund? Wir verkaufen euch trotzdem einen! Wie ihr das Futter zahlt? Was ist wenn ihr nie genug Geld haben werdet? ... Hmmm ...
Wir essen und fahren dann ins Stadtzentrum, wo wir zur Touristeninformation wollen. Ich laufe hin, aber es ist kurz nach 5pm und um 5pm schließen sie. Samstag und Sonntag ist aber sowieso nicht geöffnet. Und das in Albertas Hauptstadt, da bringt die Information natürlich was ...
Theoretisch könnten wir das Auto jetzt schon abgeben, wir brauchen es eigentlich nicht mehr. Ich rufe bei National am Flughafen an. Der Angestellte sagt mir erst wir können es einfach so abgeben, dann soll es plötzlich doch einen weiteren Tag kosten.
Wir beschließen, einfach zum Flughafen zu fahren und direkt nachzufragen. Zum Schlafen müssen wir sowieso aus der Innenstadt raus.
Am Flughafen erfahren wir, dass es einen weiteren Tag kostet, weil es 6pm ist und wir ja um 11am abgeben müssen. In dem Fall behalten wir das Auto natürlich den weiteren Tag und fahren wieder.
Nach einigem Rumgekurve landen wir schließlich wieder beim Walmart, wo wir auch die vorherige Nacht verbracht haben. Diesmal parken wir zwischen zwei großen Wohnwagen, die scheinbar auch die Nacht auf dem Parkplatz verbringen wollen.
Walmart scheint eine der wenigen oder sogar die einzige Supermarktkette zu sein, die das erlaubt. Sonst sind ja überall die "No overnight parking" Schilder.
Ich gehe einkaufen, während Domi das Kochgeschirr aufbaut. Die Leute neben uns bieten uns an ihren Grill mit zu benutzen.

29.5.2011
Wir stehen früh auf, um 11h muss ja das Auto am Flughafen sein, vorher wollen wir damit noch in die Stadt fahren und im Hostel einchecken.
GO Backpackers, 75$ pro Nacht, das Zimmer (mit Bad) sieht mehr nach Hotel als nach Hostel aus. Wir bezahlen zunächst für zwei Nächte. Auto ausräumen.
Dominik fährt allein zum Flughafen zum Englisch üben und weil das Flughafenshuttle 28$ pro Person kostet. Einen Linienbus gibt es nicht.
Unsere Zeitplanung passt wieder perfekt, um 11h gibt Domi das Auto ab. Zuerst gibt es noch Probleme, weil die Frau am Schalter unsere Anzahlung aus Jasper (von 700$) im System nicht findet und meint Dominik müsste noch 753$ statt 53$ zahlen. Dabei hatten wir gestern noch extra nachgefragt, weil es nicht auf der Rechnung stand und es war da.
Ich mache in der Zeit im Hostel klar Schiff, spüle das Geschirr mal gründlich, dusche, mache die erste Maschine Wäsche an.
Später laufen wir ein wenig durch die Stadt, essen in der Mall beim netten Griechen von "Taste of Mediterranean".
Dann kaufen wir uns bei Staples nach einiger Überlegung den Pandigital Novel E-Reader, um überall das kostenlose WLan nutzen zu können und damit ich öfter zum Blog schreiben komme.
E-Mail an Dave von hittheroad.ca, wir würden gerne die Fahrt von Lloydminster nach Kentville machen.

30.5.2011
Nichts besonderes. Internet nutzen, Blog und Bewerbungen schreiben.
Abends hole ich wieder Fish & Chips und Veggie Falafel Teller beim Griechen.

31.5.2011
Wieder sehr schönes Wetter.
Weil Dave sich noch nicht gemeldet hat, beschließen wir noch eine Nacht zu bleiben und erst am nächsten Tag nach Osten aufzubrechen.
Nach Bewerbung und Mails laufen wir wieder ein wenig durch Edmonton. Die Stadt ist schön, mit sehr viel Bäumen und Grünfläche in der Innenstadt.
Wir gehen bei "save on foods" (wirklich in vielem günstiger) einkaufen und entscheiden uns selbst zu kochen.

1.6.2011
Aufstehen, packen, E-Mails lesen, auschecken.
Ein letztes Mal essen beim Griechen, dann warten wir auf den Bus 8 nach Abbotsfield Mall. Von da aus können wir zum Highway laufen und trampen, hat man uns im Hostel gesagt.
Der Busfahrer ist nett und gesprächig. Er ignoriert, dass wir statt 2,85$ nur 2,50$ bezahlen und sagt nur "that's ok".
An der Mall steigen wir aus und laufen dann am Highway lang um zu trampen. Zuerst müssen wir noch über eine Brücke laufen, davor ist es wohl verboten.
Recht viel Verkehr, aber niemand hält an. Irgendwann hält eine Afrikanerin, die uns etwa 1 Meile bis zu einem Truckstop mitnehmen kann, wo sie arbeitet.
Wir vergessen in ihrem Auto unsere Essenstasche. Zum Glück war außer Nutella und ein paar Kleinigkeiten nichts Wichtiges drin.
Domi spricht ein paar Trucker an, während ich bei McDonalds eine large Coke für 1$ hole.
Dominik hat keinen Erfolg und wir entscheiden uns wieder zum Highway zu laufen und werden dort recht bald von Joe und seinen 2 Nichten im Jeep mitgenommen. Sie fahren bis Saskatoon und können uns bis Lloydminster mitnehmen.
Auf dem Weg fahren wir bei Vegreville ab und schauen uns das größte Osterei der Welt an. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a9/Vegreville_Pysanka.jpg
Danach ein obligatorischer Stop bei Tim Hortons.
Abends kommen wir in Lloyd an, Joe setzt uns bei einem Motel ab, von dem er meint dass es günstig wäre, uns aber zu teuer ist. Wir wollen jetzt sparen.
Auch die anderen Motels kosten uns zu viel, auch wenn der eine Betreiber Dominik noch nachruft, wir könnten nirgends günstiger die Nacht verbringen.
Können wir doch - bei McDonalds.
Wir rufen bei Dave an und fragen nach dem Auto. Er hat immer noch nicht bei der Versicherung nachgefragt, ob wir es fahren dürfen, obwohl wir unter 25 sind, will das aber jetzt tun und uns dann eine Mail schicken. Domi bekommt von einem Mann, dem er Feuer gibt 5$ in die Hand gedrückt.
Wir laufen zum 24h McDonalds und richten uns in einer Ecke ein. Large Fries und Coke als Alibi. Ich schreibe Blog, Domi läuft zu Walmart rüber. Später schauen wir uns zum zeitvertreib youtube-Videos auf dem Pandi an.
Ein Mitarbeiter spricht mehrfach mit uns, fragt uns wo wir herkommen, wo wir hin wollen und ist ziemlich nett. Um 1h kommt er und sagt uns, dass sie jetzt bis 5h schließen, nur der Drive-Thru (wie es hier heißt, nicht Drive In, macht auch mehr Sinn). Wir könnten aber den Manager fragen, ob wir bleiben dürfen. Dürfen wir, wir müssen uns nur umsetzen, in eine Ecke, in der wir von außen nicht gut zu sehen sind. Sie schließen, weil sie nachts wohl Probleme mit Betrunkenen hatten, die aus der gegenüberliegenden Bar kommen. Domi schläft auf der Bank, ich bleibe die Nacht wach.

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