Sonntag, 12. Juni 2011

Sonntag, 22. Mai - Freitag, 27. Mai: Jasper, Banff, Kootenay, Canmore

22.5.2011
Um 3h (die Uhr wurde wieder eine Stunde vorgestellt) laesst uns der Greyhound in Jasper raus. Mit uns steigt Felix aus, noch ein deutscher Travelworker. Wir fragen den Busfahrer, was noch/schon auf hat und er meint, dass Whistler Inn haette 24/7 Check-in. Ich gehe nachfragen, sie sind ausgebucht, ganz Jasper ist ausgebucht. Auf meine Nachfrage und nach ein wenig Herumgedruckse duerfen wir uns aber in die Lobby setzen.
Um 5.30h gehen wir rueber zur Trainstation und setzen uns in die Wartehalle. Nach einige Stunden machen die Autovermietungen auf, Felix hat sich auch inzwischen angeschlossen. Wir klappern alle ab, um das beste Angebot zu finden. National ist teuer, Avis total ueberzogen, Budget vermietet erst ab 23 (warum auch immer), Hertz scheint mit 1500$ fuer ein fullsize car fuer 2 Wochen das Guenstigste zu sein.
Etwas später kommt die National-Frau zu mir und macht uns ein günstigeres Angebot für einen SUV, wenn wir das Auto in Calgary, Banff oder Edmonton abgeben (was normalerweise teurer ist).
Nach ein paar Überlegungen entscheiden wir uns den SUV für 2 Wochen für 1500$ von Jasper nach Edmonton zu nehmen. Anzahlung 700$ bar, nach anfänglichen Problemen mit Domis Kreditkarte (insufficient funds) schaffen wir es dann dann, indem Felix auch noch 300$ preauthorization von seiner Karte macht. Die Nationale-Angestellte ist total nett und verständnisvoll und wartet geduldig bis wir alles geregelt haben.
Mit unserem schwarzen Mitsubishi Outlander fahren wir zuerst zu Felix Hostel (HI), das ein wenig außerhalb liegt. Da es nur noch einen Private Room für 3 und keine Betten im MännerDorm gibt, tun Domi und ich Fritz den gefallen und checken auch ein anstatt wie geplant im Auto zu schlafen. Wir sind damit nicht ganz zufrieden, weil es unnötig 60$ kostet, aber was soll's, im Bett schlafen hat auch was.
Gegen 13h machen wir uns auf zum Maligne Lake, eine der großen Attraktionen in Jasper. Die Straße verläuft zwischen 2 1/2 Tausendern am Maligne Rive

r und dem Medicine Lake entlang. Immer wieder laden kleine Seitenstraßen zu kurzen Abstechern ein. Wandern am Maligne Lake gehen wir leider nicht, weil Fritz unbedingt um 7pm ins Kino will (als hätte man im Nationalpark nichts Besseres zu tun).

So praktisch es kostentechnisch ist 2 Mitfahrer zu haben (zu zweit hätten wir uns den Wagen nicht geleistet), fordert es doch auch Kompromisse und schon am ersten Tag kommt dadurch eine gewisse Spannung auf.
Domi und ich hadern ein wenig mit dem teuren Mietwagen und der ganzen Situation, aber letztendlich ist es die beste und einzige Möglichkeit die Gegend (flexibel) zu erkunden. Und wir kommen bis Edmonton.
Einkaufen in Jasper bei Super A, schlafen, kochen, duschen, schlafen.

23.5.2011
Das erste Heftchen ist voll, ich muss mir Blätter von Domi klauen, um weiterschreiben zu können.

Checkout im Hostel um 11h, wir stehen wieder recht knapp um 10.20h auf, weil wir inzwischen wissen, dass wir nur eine gute halbe Stunde brauchen um fertig zu packen und auszuchecken (ohne Frühstück).
Fritz ist schon früher wach und packt. Nachts ist er zum Glück wach geworden, als ich mich versehentlich auf dem Weg zum Klo ausgeschlossen habe und anschließed nicht mehr ins Zimmer kam (ich wusste nicht, dass man den Knopf von außen nie drehen kann und immer den Schlüssel braucht). Domi hat ungerührt und ohne was zu merken weitergeschlafen.
Wir fahren nach Jasper rein und gehen zuerst für die nächste Woche bei Robinsons einkaufen. Danach gehe ich ins Internetcafé, um wieder Geld auf Chequing zu laden. Die Anderen gehen Koch- und Essequipment für Fritz und Felix kaufen.
Wir fahren Richtung Süden auf dem Highway 93A und wollen eigentlich den Path of the lacier Trail am Mount Edith Cavell laufen und die Cavell Road fahren, aber beides ist noch gesperrt. Der Highway 93A ist weniger befahren als die 93 und ruhiger. Wir halten an einem Fluss an und fahren später zum Moab Lake, wo Domi und Fritz anfangen zu angeln.
Nach einiger Zeit wird ein Boot weiter seeaufwärts angetrieben, ich laufe los, um es zu suchen, treffe dort wo es angetrieben wird Felix und zusammen machen wir es schnell fahrtüchtig. Felix paddelt mit einem Ruder zu den anderen rüber, ich laufe zurück.
Als ich wieder bei den anderen beiden ankomme hat Domi eine Forelle gefangen, die betäubt auf den Planken liegt. Die "Stunde der Wahrheit" ist für mich gekommen. Ich hatte gesagt, wenn ich zusehen kann, wie er den Fisch tötet, ausnimmt etc. werde ich ihn essen. Ich schaue beim Ausnehmen und Filettieren zu, zersteche die Schwimmblase und fasse den toten Fisch an. Ein wenig eklig ist es shon, vor allem das Ausnehmen, aber insgesamt geht es und ich denke ernsthaft darüber nach von dem Fisch zu essen.

Fritz fährt mit dem Boot auf den See raus, weil er auch unbedingt was fangen will und meint da ginge es besser. Er fängt noch eine kleine Forelle. Als es anfängt leicht zu regnen machen wir uns wieder auf den Weg und auf die Suche nach einem Campingplatz. Die Athabasca Falls liegen noch auf der Strecke und wir schauen sie uns kurz an.

es ist schon erschreckend wie touristisch hier alles aus, man trifft auf sehr viele Menschen und das obwohl die Hauptsaison (ab Juli) noch nicht angefangen hat. Zum Fotografieren muss man sich teilweise schon anstellen.
Man braucht übrigens täglich eine Parkpermit (20$/Gruppe), eine extra Park-Angellizenz und für den Campingplatz muss man auch nochmal zahlen - 15,70$ ohne und 24,50 mit Feuerpermit.
Der Campingplatz am Honeymoon Lake, den wir eigentlich anvisiert hatten, hat noch zu, also fahren wir weiter bis Jonas Creek. Dort stellen wir uns mit Auto und Zelt auf einen Trailerparkplatz, die eigentlich Zeltplätze sind höher und abgelegener, außerdem gibt es keinen separaten Autoparkplatz.
Es gibt eine Hütte mit Holzofen zum Kochen, dort machen wir unsere Fertignudeln (ich versuche es diesmal mit Minimöhren, was klappt) und den Fisch.
Wir machen noch ein Lagerfeuer und gehen dann schlafen. Domi und ich im Auto, Felix und Fritz mit unseren Isomatten im Zelt.


*An der Straße saß wieder ein Schwarzbär, was man an den Massen von am Straßenrand parkenden Autos schon von Weitem merkte. Trotz Verbots standen natürlich alle am Straßenrand nur ca. 3m von dem Bär entfernt und machten Fotos ...


24.5.2011
Wir werden von Fritz geweckt, der hektisch ans Fenster klopft, weil er einen Grizzly gesehen hat und ihn fotografieren will. Obwohl er ihm in den Wald hinterherläuft (keien gute Idee) kriegt er kein Foto.
Wir frühstücken, räumen zusammen und fahren los Richtung Süden auf dem Icefields Parkway.
Die nächste große Attraktion ist das Columbia Icefield, wir parken und laufen zum Toe of the Glacier. Keiner von uns will sich für 49$ in 15 Minuten auf den Gletscher karren lassen, um dort dann 15 Minuten rumlaufen zu dürfen.
Wie viele Touristen herkommen, merkt man allein schon an der Anzahl der Toiletten im Icefield Centre ... Im Sommer sicher ein Horror, auch jetzt stapfen schon viele Touristen fröhlich in Sandalen und Turnschuhen durch den Schnee.

Wir fahren weiter und wollen den mit 3 Stunden angegebenen Wanderweg zur Parker Ridge laufen.
Dort angekommen sehen wir, dass noch mindestens ein halber Meter Schnee liegt. Wir machen und trotzdem auf den Weg, aber nach etwa 100 Metern machen sich Fritz, Felix und ich auf den Rückweg, weil wir nur einsacken und nicht vorwärts kommen.

Domi will den Weg trotzdem laufen und wir verabreden uns für 3 Stunden später wieder am Parkplatz. Meine Schuhe sind von innen nass und meine nasse Jeans tausche ich auch gegen die trockene Jogginghose. Dann fahre ich mit den beiden weiter Richtung Süden, bis zur Weeping Wall, wo wir parken und warten.

Um kurz vor 15h fahren wir zurück, Dominik ist auch schon da. Zusammen fahren wir weiter

Wir sehen einen Schwarzbären ganz nah an der Straße und haben jetzt endlich gute Bilder. Als hinter und vor uns jede Menge Autos und Reisebusse anhalten hupen wir kurz und fahren weiter. Der Bär rennt in den Wald.

Wir wollen am Hector Lake campen, Mosquito Creek klingt nicht so einladend, aber der Platz ist zu. Auch in Lake Louise hat der Platz für Zelte noch geschlossen und auf einen RV-Platz dürfen wir uns nicht stellen. Die nächsten offenen Plätze sind Mosquito Creek, Monarch und Tunnel Mountain bei Banff. Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns für Banff und fahren hin. Wir fahren noch ein wenig Gegend, um zu sehen, ob Two Jack (liegt an einem See) nicht vielleicht doch auf ist, ist er aber nicht.
Einchecken auf dem Tunnel Mountain Campingplatz, Platz B19, 36$.
Nochmal nach Banff reinfahren, die Jungs wollen eine Angellizenz und Köder kaufen, ich möchte einen Ausritt buchen und tue das auch bei Warner Stable: Bow Valley Loop Ride, 3 Stunden, 103$, morgen um 13h.
Wir gehen noch schnell bei Mc Donalds essen und fahren dann zurück zum Campingplatz. Es regnet, wir spannen unsere Plane auf und machen ein Feuer, an dem wir bis 00:30h sitzen. Schlafen.

25.05.2011
Wieder weckt Fritz uns, diesmal auch wieder gegen kurz vor 9h. Wir fahren in die Stadt. Domi und Fritz kaufen Park- und Angellizenz. Ich finde es dreist, dass man den normalen Lizenzpreis zahlen muss wie im Sommer in der Hauptsaison, obwohl noch so viel geschlossen ist und unzugänglich ist. Es sollte einen günstigeren Off-Season-Preis geben.
Wir haben uns gestern überlegt, dass wir das Auto wohl doch nur für eine Woche brauchen. Domi und ich laufen zu enterprise und regeln das, was zum Glück ganz einfach und ohne Gebühren möglich ist.
Domi fährt mich mit dem Auto zum Reitstall, die 3 Jungs wollen in der Zeit ein Kanu mieten und auf dem Fluss angeln.
Ich reite allein 3 Stunden mit meiner Tourguide Erica auf Riley durch die Wälder und bekomme ihre Geschichten von Elch- und Stinktierattacken und Grizzlyverfolgungen erzählt.
20 Minuten treffen wir auf die Jungs, die auf dem Fluss herumpaddeln.
Sie holen mich ab, wir kaufen ein und fahren zum Lake Minnewanka. Dort sitzen wir ein wenig herum, Fritz und Dominik angeln.

Fritz stellt seine Köderbox oberhalb von uns am Weg ab und ist nachher sauer, weil wir sie nicht mitgenommen haben und er zurücklaufen muss. Er hatte aber mit keinem Wort gesagt, dass wir sie mitbringen sollten. Von da an ist er grantig.
Domi und ich setzen die beiden am Campingplatz ab und fahren zu den Upper Hot Springs. Im 40°C warmen Wasser können wir ein wenig entspannen. Später laufen wir noch ein wenig durch Banff, schauen uns ein Urzeit-Bärenskelett für 30.00$ und einen Mammutzahn für 27.00$ an. Ich entdecke einen neuen Lieblingsstein: Labradorit, aus Labrador, sieht teilweise aus wie Mondstein in dunkelblau, wunderschön.
Wir gehen noch essen und sind gegen 23h zurück am Campingplatz. Es brennt ein Lagerfeuer und vor dem Schlafen versuche ich noch einmal vergeblich meine Wanderschuhe, in die wir am Vorabend versehentlich die ganze Zeit das Regenwasser von der Plane abgekippt hatten, zu trocknen.

26.05.2011
Wieder Regen, wir frühstücken im Auto in Banff. Ich erfrage an der Touristeninformation die Lage an Lake Louise und Lake Moraine und das Wetter. Beide Seen sind seit heute zugänglich, das Wetter sieht schlecht aus.
Wir fahren zuerst zum Lake Louise, dann zum Lake Moraine.

Wahrscheinlich liegt es am Wetter und daran, dass die Seen noch größtenteils zugefroren sind, aber besonders spektakulär finden wir sie nicht. Ein Haufen Touristen ist trotzdem schon da und auch wir machen die obligatorischen Fotos.

Danach fahren wir Richtung Radium Hot Springs, weil auf dem Kootenay Parkway viele Tiere zu sehen sein sollen. Wir wollen einen Grizzly sehen. Nach langer Fahrt durch Regen und Schnee, vielen Rehen und einem kurzen Futterstop in Radium sehen wir dann tatsächlich einen Grizzly am anderen ufer des Flusses, nur etwa 20m von uns entfernt. Durch den Fluss gesichert, steigen wir alle aus und machen Fotos. Bald stehen mindestens 5 weitere Autos am Rand. Zufrieden machen wir uns auf den Rückweg, nach Canmore.

Es schneit, vor allem Fritz will ins Hostel. Wir fahren zum ersten Hostel, ein schickes HI, einige Kilometer außerhalb. Zimmer sind zwar frei, aber vom Personal ist seit 21h niemand mehr da ... Also wieder den ganzen Weg zurück in die Stadt zurück zum Hostel Bear, wo die beiden auch Dormbetter bekommen. Wir fahren noch zusammen bei Domino's Pizza vorbei und essen im Auto, dann setzen wir die Jungs am Hostel ab, verabreden uns für den nächsten morgen um 11h und fahren einen Schlafparkplatz suchen, was sich als nicht einfach erweist. So lange wir das Auto haben, wollen wir das auch ausnutzen und drin schlafen.
Der Schnee bleibt inzwischen liegen, nach mehreren Runden und vergeblicher Suche nach dem nur an einer Stelle ausgeschilderten RV & Bus Parkplatz, parken wir auf einem Parkplatz an einem leer aussehenden Motel.
Auto umbauen (in diesem Auto kann man übrigens die Sitze tollerweise komplett waagerecht kippen, so dass sie mit der Rückbank eine Fläche bilden), schlafen.

27.5.2011
Wir wachen eingeschneit auf, in der Nacht konnte man immer wieder laut Schnee vom Baum auf's Auto fallen hören.

Anziehen, zusammenbauen, Tim Hortons, Zähne putzen, Frühstück holen, Felix und Fritz anholen.
Nur nebenbei: Warmer Vanille-Smoothie von Tim Hortons ist nicht zu empfehlen - übelst übersüßt.
Auf nach Calgary, dort suchen wir das Hostel für Felix und Fritz, fahren noch einmal zusammen einkaufen, verabschieden uns dann von den beiden und fahren los Richtung Edmonton.
Nicht weit von Calgary finden wir eine Mall, wo wir essen gehen und uns in der Outdoor World "Canada's Great Outdoor Shop" (die größte in Kanada?) umsehen. Der Laden ist riesig, überall stehen viele verschiedene ausgestopfte Tiere, es gibt ein großes Aqurium mit riesigen Fischen. Waffen aller Art und Munition kann man natürlich auch kaufen. Und Tarnkleidung. Hier gibt es auch Hightech-Bögen und Armbrüste für die Jagd. Wir sehen uns um, schießen am Schießstand und fahren dann weiter.

Später, in der Nähe von Red Deer, machen wir einen Zwischenstop bei McDonalds, wo gerade ein kleiner Junge mit Kaffeeverbrennungen am Oberkörper behandelt wird.
Etwa auf Höhe des Flughafens bei Edmonton sieht Dominik ein Schild zu einer Rennstrecke. Wir fahren vorbei, um zu schauen was los ist und kaufen dann für 10$ pro Person ein Dragrace-Ticket (eventuell hätten wir mit dem Ticket sogar teilnehmen dürfen, wir sind nicht ganz sicher).
Wir schauen etwa 2 Stunden zu und fahren gegen 23h weiter, weil es langsam dunkel wird und wir noch einen Parkplatz zum schlafen finden müssen.

Nach einiger Suche parken wir am Walmart hinter dem Laden und hoffen, dass wir nicht nachts weggeschickt werden. Hier stand immerhin kein Schild, dass overnight parking verboten ist.

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