Sonntag, 20. März 2011

Catching up with the present - Part III: St Patrick's Day

Jetzt ist es passiert, ich bin doch wieder dem Schreibwahn verfallen. Wenn ich einmal anfange in meinem Gedächtnis die Ereignisse der letzten Wochen hervorzukramen kommen sofort alle Erinnerungen rushing in ... also gibt's jetzt auch noch Part III, dann ist aber für heute wirklich Schluss und ich gehe schlafen.

Falls ihr euch wundert, dass ich in nichts über das Praktikum schreibe: Ruth war die letzten 3 Wochen im Urlaub und dienstlich in San Francisco und München unterwegs, ich also allein in unserem Büro und hatte daher nicht so viel zu tun. Ein paar Webeinträge, der März Newsletter, eine längere Übersetzung, ein bisschen Hans Hase, aber nicht wirklich viel. Ich hab mich irgendwie beschäftigt und ab morgen ist Ruth ja auch wieder da und ein paar Projekte stehen an :)

Letzten Donnerstag (17. März) war, wie vielleicht einige von euch wissen, St. Patrick's Day und der wird auch hier groß gefeiert, immerhin gibt es viele Kanadier mit irischen Wurzeln. 
Die zum Tag gehörige Parade fand schon am Sonntag den 13. statt und ich habe sie mir trotz doch recht eisiger Temperaturen auf der Bloor Street angesehen. Für einen Karneval und Schützenfest gewohnten Deutschen war die Parade etwas langweilig, aber ich hab immerhin ein paar Schoko-Dollarmünzen sowie eine grüne Kette bekommen und musste nicht Verteidigungsminister werden und zurücktreten um Smoke on the Water von einer Blaskapelle gespielt zu hören ;) Außerdem fuhren bei der Parade einige lustige Gestalten mit, wie zum Beispiel der komische Mann in seiner motorisierten Badewanne oder der im fahrbaren Klohäuschen ...
Was die koreanische Kapelle oder die Feuerwehr in der Parade zu suchen hatten weiß ich auch nicht so genau, aber immerhin gab es auch ein paar irische Tanzgruppen, die über die Straße hüpften (denen war wahrscheinlich wenigstens nicht so kalt), 2 Dudelsack-Kapellen, ein Bono-Imitat sowie mehrere St. Patricks, von denen einer eher aussah wie ein fetter Koch, der die Schlange in seiner Hand gleich zubereiten will:

und von denen ein anderer am Ende der Parade auf einem vom Eaton Center gesponserten Wagen mit grünem Hügel und Techno-Musik saß:
Als Belohnung für's eine Stunde in der Kälte stehen hab ich mir danach jedenfalls erstmal ein Kleid gekauft. Sommerkleid, bodenlang, dunkelblau, sprich genau so eins, wie ich das ganze letzte Jahr verzweifelt  (sogar in London und Nantes) gesucht und nicht gefunden hab. H&M Toronto hatte es jetzt und sogar für nur 13,50€ ... (ja ok, made in China, aber da kann das schöne Kleid ja nix für)

Bevor ich über den St. Patrick's (Thurs)Day berichte, noch kurz eine für mich verwirrende Episode vom Sonntag. Irgendwie hatte man nämlich versäumt mir mitzuteilen, dass hier in Kanada die Sommerzeitumstellung schon in der Nacht auf den 13. März stattfindet ... So hatte Domi das Vergnügen mit einer sehr verwirrten Anna zu skypen, die nicht wusste, warum ihr Computer und ihr Handy plötzlich meinten es wäre plötzlich schon 10 Uhr statt 9 und die ihre Stunde zurückwollte. Ich weiß nicht, ob euch das schonmal passiert ist, aber es ist wirklich verunsichernd, wenn man plötzlich nicht mehr weiß wie spät es ist ... zum Glück konnte mir google weiterhelfen, allerdings auch erst nachdem ich 'time change canada' gesucht hatte (woher soll ich wissen, dass die Uhren auf der Welt an unterschiedlichen Tagen umgestellt werden?) Immerhin ging es nicht nur mir so, Amelie hat es erst durch meinen facebook-Eintrag erfahren und sich vorher auch gewundert, dass sie aus ihrem Zimmer bis in die Küche eine Stunde gebraucht haben sollte ...
Die Stunde fehlt mir irgendwie immer noch, ich schlafe im moment ganz lang und habe am Montag "verpennt", weil ich der Überzeugung war es wäre kurz nach 8, als ich dann auf die Uhr schaute aber eine 8:55 sah ...

Donnerstag. Ein normaler Arbeitstag, aber Abends bin ich in einen Irish Pub auf der Danforth gegangen, Dora Keogh. Nach etwa 20 Minuten anstehen kam ich auch rein, zusammen mit einem Russen (Anton) und zwei Kanadiern (Nicole und ihr Freund). Drinnen war's warm, voll und man fühlte sich wirklich wie in Irland. Ich hab mich dann irgendwann zu einem Pärchen an den Tisch gesetzt. Mit Laurna und Steve hab ich dann auch den größten Teil des Abends verbracht und gequatscht. Die Einladung zum Irish Stew in ihrer Wohnung hab ich abgelehnt, aber wir haben Handynummern ausgetauscht und sie meinte wir müssten mal weggehen, wenn mein Freund da ist. Mal schaun, was draus wird. Die Musik an dem Abend war gut, kam von einer Zwei-Mann-Band, aber hätte für meinen Geschmack (und auch den des 82-jährigen 3/4 Ire-1/4 Bayer-Kanadier) etwas traditionell-irischer ausfallen können ...
So gegen halb zwölf hab ich mich dann auf dem Heimweg gemacht und auf diesem zum ersten Mal das 24/7 Angebot meines Standard-Supermarkts Foodland genutzt und eingekauft.


Übrigens habe ich letzte Woche ein gutes Buch gelesen, das hier in meinem Zimmer im Regal steht: Johnathan Strange and Mr Norrell. Liegt auch zuhause schon seit längerem auf meinem Schrank ... Fantasy-, Zauberei- und Englandfans auf jeden Fall zu empfehlen. Die Geschichte spielt Anfang des 19. Jahrhunderts und handelt von der Restauration der Zauberei in England. Diese ist zu dieser Zeit nämlich wirklich in einem bedauernswert schlechten Zustand ...
Die Narnia-Chroniken kann ich auch empfehlen (meine U-Bahn Lektüre vor Johnathan Strange). Ich war überrascht wie deutlich die christlichen Referenzen sind ...
Part IV der Catching up with the present - Reihe folgt ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen